Amazon Prime Video vor Gericht: Milliardenklage wegen Werbung und Qualitätsverlust

Amazon Prime Video
Quelle: Amazon

Hallo Du, um keine News zu verpassen abonniere doch einfach kostenlos meine Kanäle, vielen Dank:

Seit Anfang Februar 2024 blendet Amazon bei Prime Video Werbespots ein und verlangt zusätzlich 2,99 Euro monatlich, um diese zu deaktivieren. Gleichzeitig wurde die Bild- und Tonqualität ohne Zustimmung der Kunden reduziert. Die Verbraucherzentrale Sachsen sieht darin einen klaren Rechtsverstoß und hat zwei Verfahren eingeleitet: eine Sammelklage mit bereits über 123.000 Beteiligten sowie eine Gewinnabschöpfungsklage nach neuem Verbraucherrecht, die auf 1,8 Milliarden Euro abzielt.

Die Änderungen sorgten für erheblichen Unmut. Werbung vor Serien und Filmen lässt sich nicht überspringen, die Option zur kostenlosen Deaktivierung fehlt. Nutzer müssen zahlen, um den ursprünglichen Zustand zurückzuerhalten. Zudem wurde die Qualität eingeschränkt, etwa durch den Wegfall von 4K-Inhalten ohne Zusatzabo. Kritiker sprechen von Vertragsbruch und mangelnder Transparenz, da Kunden ursprünglich für werbefreies Streaming bezahlt hatten.

Die Sammelklage soll betroffenen Abonnenten Schadensersatz sichern. Teilnahmeberechtigt sind alle, die vor Februar 2024 ein Prime-Abo besaßen. Kosten entstehen keine, da die Verbraucherzentrale die Finanzierung übernimmt. Möglich sind Rückerstattungen der Zusatzgebühren sowie Entschädigungen für die Qualitätsverschlechterung. Parallel fordert die Gewinnabschöpfungsklage die Rückgabe von Einnahmen aus Werbung und Zusatzabos. Grundlage ist eine Hochrechnung: rund 50 Millionen Prime-Nutzer in der EU, multipliziert mit den Zusatzkosten über drei Jahre plus geschätzte Werbeeinnahmen von jährlich 500 Millionen Euro.

Im Erfolgsfall erhalten zunächst die Kläger der Sammelklage ihr Geld zurück. Überschüsse aus der Gewinnabschöpfung würden in die Bundeskasse fließen. Wer sich nicht beteiligt, geht leer aus. Die Anmeldung erfolgt kostenlos über die Verbraucherzentrale Sachsen. Ein erstes Urteil in der Sammelklage wird frühestens 2026 oder 2027 erwartet. Die Gewinnabschöpfungsklage wurde im Dezember 2025 eingereicht, ein Termin steht noch aus. Da Amazon voraussichtlich Berufung einlegen wird, können sich die Verfahren über Jahre hinziehen.

Für Prime-Kunden empfiehlt es sich, Rechnungen über die Zusatzgebühr zu sammeln und mögliche Qualitätsverluste zu dokumentieren. So lassen sich Ansprüche im Erfolgsfall leichter durchsetzen. Auch wenn Geduld gefragt ist, könnte die Klage historische Bedeutung haben, da erstmals nach neuem Recht Gewinne eines Konzerns in Milliardenhöhe zurückgefordert werden.


Links mit einem * sind Partner-Links. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalte ich eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Danke für eure Unterstützung!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert