Android-Handys als Lebensretter: Googles Erdbebenwarnsystem im weltweiten Einsatz

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Quelle: Google

Android-Smartphones dominieren den globalen Markt – und retten dabei immer häufiger Leben. Seit über drei Jahren betreibt Google mit „Android Earthquake Alerts“ (AEA) ein innovatives System zur Erkennung und Vorwarnung von Erbeben. Jetzt legen Wissenschaftler erste Ergebnisse vor und zeigen, wie effektiv dieses Netzwerk geworden ist.

Googles Ansatz nutzt die in etwa 2,5 Milliarden Android-Handys weltweit eingebauten Beschleunigungssensoren, die ursprünglich für Alltagsfunktionen wie das Erkennen der Bildschirmausrichtung oder das Zählen von Schritten verbaut wurden. Sobald diese Geräte in Ruheposition verharren, werden sie zu sensiblen Erdbebenmessgeräten, die feine seismische Erschütterungen erfassen können. Das System ist mittlerweile in 98 Ländern aktiv und hat seit dem Start über 11.200 Erdbeben registriert. In rund 1.200 Fällen handelte es sich um stärkere Ereignisse, bei denen direkt Warnmeldungen ausgelöst wurden.

So arbeitet das Android Earthquake Alerts System

Das System agiert nach dem Prinzip: Erkennt ein unbewegtes Smartphone frühzeitig die schnellen Primärwellen (P-Wellen) eines Bebens, sendet es automatisch ein Signal mit Standortdaten an Googles Server. Je mehr Geräte aktiv werden und ähnliche Daten melden, desto treffsicherer identifizieren Algorithmen ein Erdbeben. Liegt eine akute Gefahr vor, aktiviert Google umgehend das Warnsystem und informiert Betroffene noch vor den zerstörerischen Sekundärwellen (S-Wellen). Im Vergleich zu klassischen Warnsystemen punktet AEA besonders durch die schiere Zahl an gleichzeitig verfügbaren Sensoren weltweit.

Das Warnsystem unterscheidet zwischen zwei Alarmstufen: Bei leichteren und moderaten Beben erscheint das „BeAware“-Signal als normale Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone, die über das bevorstehende Ereignis informiert. Bei schweren, potenziell gefährlichen Erdstößen wird das deutlich eindringlichere „TakeAction“-Signal ausgelöst. Diese Warnung übertönt sämtliche Stummschaltungen, blockiert den Bildschirm und gibt laute Alarmsignale inklusive Verhaltenstipps aus, um Verletzungen möglichst zu verhindern.

Wie wirkungsvoll und akzeptiert das System ist, zeigen Umfragen nach versandten Warnungen. Zwischen Februar 2023 und April 2024 erhielten weltweit über 1,5 Millionen Befragte nach einem Erdbebenalarm außerhalb der USA eine Rückfrage. Von insgesamt 412 Millionen ausgesendeten Warnmeldungen entfielen rund 4.000 auf das „TakeAction“-Format. Die Nutzer bewerteten die rechtzeitigen Alarmierungen im Schnitt mit 4,7 von 5 Sternen – 85 % stuften sie sogar als „sehr hilfreich“ ein.


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