Nothing Headphone (1) Testbericht

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Mit den Nothing Headphone (1) betritt das Technik-Startup erstmals den Markt der Over-Ear-Kopfhörer. Das Modell überzeugt durch ein auffälliges Design, eine solide Ausstattung und beeindruckenden Klang. Doch kann sich das Gerät gegen etablierte Marken wie Sony oder Bose behaupten? Der Test soll es nun heruasfinden.
Die Headphone (1) wurden mir vom Hersteller zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf das Testergebnis.
Lieferumfang
Der Hersteller liefert mit seinen neuen Headphone (1) neben dem üblichen Lade- und 3,5 mm Klinkenkabel auch ein Reiseetui mit. Dieses ist hochwertig verarbeitet und liefert nicht nur Platz für die Kopfhöer an sich, sondern auch für die Kabel, die man bequem in einer extra Tasche im Etui verstauen kann.
Leider setzt Nothing noch auf einen Reißverschluss beim Case, hier wäre in meinen Augen ein Magnetverschluss (so wie ihn Sony bei den neuen WH-1000XM6 verbaut) deutlich praktischer gewesen.

Technische Daten
| Tragestil | Over-Ear |
| Verbindung | Kabelgebunden und Kabellos |
| Akkulaufzeit | 35 Stunden mit ANC / 80 Stunden ohne ANC |
| Geräuschunterdrückung | Ja (ANC, adaptives ANC) |
| Bluetooth | Bluetooth 5.3 |
| Mikrofone | 4-Mikrofon-ENC-Anrufarchitektur (insgesamt 6 Mikrofone) |
| Bewegliches Mikrofon | Nein |
| IP-Klassifizierung | IP52 – staub- und wassergeschützt |
| Unterstützte Codecs | AAC, SBC, LDAC |
| Ladetyp | Kabelgebunden USB-C, Schnellladefunktion |
| Treibergröße | 40 mm dynamisch, 16 Ω |
| Abmessungen | 173,8 x 78 x 189,2 mm |
| Gewicht | 329 g |
| Faltbar | Nein |
| Inklusive Etui | Ja |
| Preis | 299 Euro |
| Akkuladezeit | 5 Minuten für 2,4 Stunden / 120 Minuten für vollständige Ladung |
Design und Verarbeitung
Das Äußere der Nothing Headphone (1) wirkt futuristisch und gleichzeitig nostalgisch. Die Formgebung erinnert an Geräte aus den 80er Jahren – ein Stilbruch mit Wiedererkennungswert. Sie sehen aus wie nichts anderes auf dem Markt. Das Design umfasst große, quadratische Aluminiumplatten, die mit transparentem Kunststoff überzogen sind, um interne Komponenten zu zeigen, wobei die meisten davon eher ästhetischen Zwecken dienen. Die transparente Optik unterstreicht den individuellen Charakter. Wer jedoch minimalistische Eleganz sucht, könnte sich von der markanten Gestaltung abgestoßen fühlen.
Das Design wirkt stimmig und fühlt sich sehr hochwertig an, mit Aluminium an der Außenseite. Der Bügel besteht vollständig aus Kunststoff.

Trotz eines Gewichts von rund 330 Gramm liegen die Kopfhörer überraschend bequem auf den Ohren und sind auch bei stundenlangem Tragen komfortabel. Dennoch ist die Last spürbar, insbesondere bei längerem Gebrauch ohne Kopfbedeckung. Die Ohrpolster aus Memory-Schaumstoff bieten eine gemütliche Abdichtung, die sich mit der Zeit der Kopfform anpasst. Auch im Inneren der Ohrmuscheln gibt es Polsterung, um störende Plastikteile zu vermeiden. Die Klemmkraft sorgt für einen sicheren, aber nicht zu festen Sitz.
Außerdem verfügen die Nothing Headphone (1) über eine IP52-Wasserschutzklasse, was bedeutet, dass sie leichten Regen oder Schweiß beim Training standhalten können.
Die Ohrpolster können anscheinend leider nicht einfach selbst ausgetauscht werden, dafür müssen die Kopfhörer eingeschickt werden. Aber noch gibt es dazu keine offizielle Information von Nothing. Auch kann man die Kopfhörer nicht falten, was aber wegen des mitgelieferten Reiseetui nicht weiter schlimm sein dürfte.
Bedienung und Steuerung
Die Steuerelemente sind ungewöhnlich, aber effizient. Der Hersteller verzichtet auf Touch-Bedienung und setzt bewusst auf physische Bedienelemente. Alle Anschlüsse und Bedienelemente sind an der rechten Ohrmuschel untergebracht:
- Lautstärkerad: Befindet sich auf der Rückseite der rechten Ohrmuschel und kann zum Anpassen der Lautstärke gedreht werden, es kann auch einmal gedrückt werden, um Musik abzuspielen/pausieren
- Paddle-Schalter: Einzigartiger Wippschalter darunter zum Überspringen von Titeln mit kurzen Drücken oder zum schnellen Vor- und Zurückspulen durch Halten
- Anpassbare runde Taste: Ein kleiner, runder Knopf an der Außenseite der Ohrmuschel kann über die Nothing X App angepasst werden, um Sprachassistenten zu aktivieren, durch Geräuschunterdrückungsmodi zu schalten oder Spatial Audio zu aktivieren. Durch Gedrückthalten kann eine zweite Funktion zugewiesen werden
- Ein-/Ausschalter: Unten an der rechten Ohrmuschel
- Bluetooth-Kopplungstaste: Eine subtile, aber nützliche Taste auf der Innenseite



Die Nothing X App bietet dabei umfangreiche Optionen zur Individualisierung. Und selbst der Power-Knopf ist natürlich auch ganz klassisch gehalten.
Klangqualität und Audiotechnik
In Zusammenarbeit mit KEF entwickelt, liefert der 40-mm-Treiber ein ausgewogenes Hörerlebnis. Im Auslieferungszustand klingen die Nothing Headphone (1) zurückhaltend. Die Mitten dominieren leicht, während Höhen spürbar im Hintergrund bleiben. Stimmen wirken dadurch etwas dumpf, Becken und Hi-Hats verlieren an Präsenz. Auch die Klangbühne bleibt eng – was Fans eines intimen Raumklangs jedoch gefallen könnte. Besonders bei hoher Lautstärke treten teils hörbare Verzerrungen im Bassbereich auf.
In der Nothing X App wartet aber ein leistungsstarker Achtband-Equalizer mit individuell einstellbarem Q-Faktor. Hier lassen sich Frequenzen gezielt anpassen, um Gesang klarer hervorzuheben oder Instrumente plastischer klingen zu lassen. Nutzer, die weniger Erfahrung mit Klangprofilen haben, greifen auf den fünfstufigen Bass-Enhancer zurück. Vordefinierte Presets sind weniger empfehlenswert – maßgeschneiderte Anpassungen holen deutlich mehr aus dem Klangbild heraus. Damit sind sowohl grundlegende als auch feinjustierte Anpassungen möglich, und so sollte dann auch jeder seinen für sich am besten passenden Sound finden.




Erst dank des Equalizer zeigen die Kopfhörer ihr wahres Potential, dass wohl in dieser Preisklasse einzigartig sein dürfte. Und was richtig cool ist, wenn ihr für euch ein Preset eingestellt habt, dann könnt ihr dieses auch per QR-Code mit anderen teilen. Genauso ist es aber auch möglich, Equalizer-Presets von andren cia QR-Code zu importieren.
Außerdem beherrschen die Kopfhörer auch Spatial Audio, dass Head-Tracking funktioniert hier extrem gut. Das macht beim normalen Musik hören für mich eher weniger Sinn, wenn man jedoch den Modus für die geringe Latenz mit Spatial Audio nutzt, dann kann das Zocken am PC oder aber auch Film gucken doch recht spannend werden.
Aktive Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus
Auch ohne aktive Geräuschunterdrückung dämpfen die weichen Ohrpolster externe Geräusche sehr effektiv. Besonders in Büroumgebungen oder Cafés hilft die dichte Bauform dabei, störende Umgebungslaute zu blockieren.
Die ANC-Technologie arbeitet zuverlässig. In Zügen und Flugzeugen reduziert sie Umgebungsgeräusche deutlich. Im Vergleich zu High-End-Modellen bleibt aber Raum für Verbesserungen, an die Sony WH-1000XM6 kommen sie nicht ganz heran. Der adaptive Modus passt die Stärke automatisch an die Umgebung an, manuelle Einstellungen sind aber ebenfalls möglich. Ein Bass-Boost bei aktivem ANC – wie ihn viele andere Modelle nutzen – fehlt hier. Das kann audiophile Nutzer freuen, da der Klang natürlich bleibt.
Im Transparenzmodus blendet das System Umweltgeräusche ein, sodass Gespräche ohne Absetzen der Kopfhörer möglich sind. Der sogenannte „Smart Chat“-Modus erkennt Sprache und senkt automatisch die Musiklautstärke. Jedoch enttäuscht dieser durch dumpfen Klang und geringe Lautstärke. Das ist aber nichts, was man durch ein Update nicht behoben bekommt.
Mikrofonqualität und Anrufnutzung
Für Telefonate integriert Nothing vier Mikrofone mit KI-Unterstützung. In ruhiger Umgebung überzeugt die Sprachübertragung. In lauten Umgebungen wie Bahnhöfen verschluckt das System jedoch gelegentlich Worte. Das System hat erhebliche Probleme mit Echo und Nachhall, insbesondere in Räumen mit vielen harten Oberflächen, wo die Stimme boomig und distanziert klingen kann. Nutzer sollten hier alternative Lösungen in Betracht ziehen.
Akku-Leistung und Konnektivität
Bei aktivierter Geräuschunterdrückung verspricht der Hersteller bis zu 35 Stunden Wiedergabe. Ohne ANC steigt die Laufzeit sogar auf 80 Stunden. Diese Werte bestätigen sich im Praxistest. Die Schnellladefunktion bringt binnen 5 Minuten Ladezeit Hörgenuss für 5 Stunden.
Bluetooth 5.3, LDAC und USB-C-Anschluss runden die Anschlussvielfalt ab. Ein analoger Klinkenausgang ist vorhanden, funktioniert jedoch nur mit geladenem Akku.
Fazit
Die Nothing Headphone (1) sind keine gewöhnlichen Kopfhörer. Ihre Eigenwilligkeit machen sie zu etwas Besonderem. Trotz kleiner Schwächen positionieren sich die Hörer als frischer Wind in einer oft homogenen Branche. Wer bereit ist, etwas mehr Gewicht in Kauf zu nehmen, bekommt dafür ein Gerät mit starkem Sound, cleverer Software und klarem Charakter.
Für 299 Euro bieten die Nothing Headphone (1) viele Funktionen der Premiumklasse. Sie eignen sich besonders für alle, die Wert auf einen unverwechselbaren Look legen und gleichzeitig hohen Ansprüchen an Klang und Bedienung gerecht werden möchten. ANC und App-Funktionen überzeugen weitgehend, doch einige Premium-Features fehlen.
Wer häufig telefoniert oder ein maximal geringes Gewicht benötigt, sollte die Kopfhörer aber vor dem Kauf testen. Für Musikliebhaber und Vielreisende ist das Modell jedoch eine ernsthafte Alternative zu teureren Konkurrenten. In dieser Preisklasse bleiben sie ein spannender Geheimtipp.
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