Volkswagen beendet Fertigung in Dresden: Die Gläserne Manufaktur wird zum Innovationscampus

VW ID.3
Quelle: Volkswagen AG

Volkswagen hat die Produktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden eingestellt. Damit endet ein Kapitel, das seit 2001 für besondere Modelle wie den Phaeton, den e-Golf und zuletzt den ID.3 stand. Das letzte Fahrzeug, das die Werkshallen verließ, war ein roter ID.3 GTX. Ironischerweise wird auch diese Modelllinie bald verschwinden, da Volkswagen die GTX-Bezeichnung durch einen elektrischen GTI ersetzt. Statt weiter Fahrzeuge in Kleinserie zu bauen, verwandelt der Konzern den Standort in ein Zentrum für Forschung und Entwicklung mit Fokus auf Digitalisierung und nachhaltige Mobilität.

Die Manufaktur war nie ein Werk für große Stückzahlen, sondern diente als Schaufenster für Handwerkskunst und Premiumfertigung. Hohe Kosten und geringe Produktionsmengen machten den Standort langfristig unwirtschaftlich. Mit der Transformation will Volkswagen Ressourcen sparen und gleichzeitig neue Schwerpunkte setzen. Geplant sind Projekte zur Batterieforschung, Recycling von Materialien und die Entwicklung von Festkörperakkus. Zudem entsteht ein Labor für künstliche Intelligenz, das autonome Fahrfunktionen vorantreiben soll. Kooperationen mit Start-ups sollen zusätzlich frische Ideen in den Konzern bringen.

Das Ende der Fertigung ist symbolträchtig. Dresden war ein Pionierstandort für Elektromobilität, doch nun verschiebt sich der Fokus von der handwerklichen Fertigung hin zu Software und Technologie. Für Volkswagen bedeutet das eine Neuausrichtung, die den Konzern als Innovationsunternehmen positionieren soll. Für die Region bringt die Umstellung Chancen, aber auch Herausforderungen. Rund 300 Beschäftigte müssen neue Aufgaben übernehmen oder an andere Standorte wechseln. Während die Zahl klassischer Produktionsjobs sinkt, entstehen neue Stellen in Forschung und Entwicklung.

Kritiker sehen in der Schließung ein Zeichen für die Probleme des Konzerns. Produktionsrückgänge in Europa und Verzögerungen bei der Elektro-Offensive belasten das Unternehmen. Gleichzeitig verliert Dresden ein Wahrzeichen, das für viele Kunden mit Premiumqualität verbunden war. Dennoch betont Volkswagen, dass es sich nicht um ein Ende, sondern um einen Neuanfang handelt. Der Innovationscampus soll langfristig neue Impulse für nachhaltige Mobilität geben und Dresden als Technologiestandort stärken.


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