Das Light Phone 3: Ein Smartphone für den Minimalisten

Light Phone 3
Quelle: The Light Phone, Inc.

Jedes Mal, wenn die großen Smartphone-Hersteller unserer Zeit ein neues Update, neue Funktionen und ein neues Design veröffentlichen, scheint das Publikum sie voller Begeisterung willkommen zu heißen. Es scheint, als wären mehr Möglichkeiten immer ein Gewinn. Aber stimmt das eigentlich? Für viele Menschen bedeutet das, dass sie sich ganz bewusst gegen ein Smartphone und stattdessen für ein einfaches Handy mit Tastatur entscheiden. Dabei gibt es eine viel bessere Option, bei der man noch immer die Vorteile moderner Technologie genießt, aber trotzdem die ständige Reizüberflutung vermeiden kann. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Anti-Smartphone.

Die technischen Eckdaten des Light Phone 3

Wer schon seit einigen Jahren bewusster leben möchte, kennt es vielleicht. Das Light Phone 3 ist nämlich Teil einer Traditionslinie, in der durch Crowdfunding schon 2017 die erste und 2019 die zweite Version auf den Markt gekommen sind. Die dritte Version ist nun seit März 2025 auf dem Markt und ist das erste der Anti-Smartphones, das ohne Crowdfunding auskommt. Das bedeutet auch, dass es etwas teurer ist. Für knapp 560€ bekommt man ein monochromes AMOLED-Touchdisplay, 128 GB Speicher, eine Front- und Rückkamera sowie einen NFC-Chip und einen Fingerabdrucksensor. Der Akku ist wechselbar und verfügt über 1.800 mAh und mit einem matten Display mit 3,92 Zoll und 1080x1240px ist es trotz limitierter Funktionen modern. So hat man vom Light Phone 3 deutlich mehr als von einem alten Tastenhandy – man kann noch immer Fotos machen und auch einiges an Daten speichern, wird aber nicht mit all den Reizen überflutet, die ein modernes Smartphone liefert.

Hier ein paar Daten im Überblick:

  • CPU: Snapdragon 4 Gen 2 (SM 4450), Octa-Core
  • RAM: 6 GB LPDDR4X
  • Speicher: 128 GB intern, nicht erweiterbar
  • Display: 3,92” AMOLED (1080×1240, ~419 ppi)
  • Kamera: 50 MP Rear (binned), 8 MP Front
  • Akku: 1.800 mAh, wechselbar
  • Betriebssystem: LightOS (Android-basiert), mit reinen Tools, keine Apps
  • Außerdem: 5G, NFC, Fingerprint, GPS, USB-C, Lautsprecher/Mikrofone

Die Tech-Seite All4Phones.de bringt es in ihrem Testbericht treffend auf den Punkt: “Wer ein stabiles, hochwertiges Gerät sucht, das den Alltag vereinfacht und sich auf das Wesentliche beschränkt – ohne billig zu wirken –, bekommt mit dem Light Phone 3 ein fast einzigartiges Produkt.”

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Was es kann und worauf es bewusst verzichtet

Das Light Phone 3 ist zwar Android-basiert, hat aber weder einen App Store, noch einen Browser oder Social-Media-Apps. Möchte man also stundenlang auf TikTok scrollen oder Candy Crush herunterladen, ist das nicht das richtige Handy. Vorinstalliert sind aber trotzdem diverse hilfreiche Tools, die vor allem dabei helfen, im Alltag effizient zu sein, ohne dabei viel Ablenkung zu generieren. Da wäre natürlich die Funktion, Anrufe zu tätigen und SMS und MMS zu verschicken, dann auch noch ein Wecker, ein Rechner, eine Kalenderfunktion sowie die Kamera und eine textbasierte Navigation. Man kann seine Kontakte speichern, einen Hotspot erstellen, Musik und Podcasts anhören, einen Timer und Notizen erstellen. All diese Funktionen werden über den Touchscreen und ein seitliches Scroll-Rad gesteuert.

Das Hardware-Design des Light Phone 3

Das Light Phone 3 ist sowohl technisch reduziert als auch in seiner Bauweise bemerkenswert pragmatisch. Die Rückseite ist mit vier Schrauben gesichert und lässt sich vom Nutzer selbst öffnen. So lässt sich der Akku austauschen und das ganze Gerät ist entsprechend reparaturfreundlich. Auch Lautsprecher, Kamera und Tasten sind so angeordnet, dass sie bei Bedarf ersetzt oder gewartet werden können, wenn man gern selbst an seinem Gerät herumbastelt. Und wenn man sein Light Phone 3 noch etwas weniger modern einstellen möchte, kann man auch den seitlichen Power-Button softwareseitig deaktivieren.

Die Software-Infrastruktur und ihre Updates

Obwohl das Light Phone 3 kein typisches Android-Smartphone ist, basiert es technisch auf einer AOSP-Version (Android Open Source Project) und nutzt einen eigens entwickelten Launcher, der in React Native geschrieben wurde. Dieser Launcher reagiert prompt und bleibt selbst bei vollem Speicher schnell. Neue Funktionen wie der Versand von Bildern via MMS, die Kamera-App oder das Directory-Tool wurden per Over-the-Air-Update nachgereicht, was zeigt, dass das System aktiv gepflegt und weiterentwickelt wird. Sicherheitspatches erfolgen über LightOS-integrierte Updates, allerdings ohne den klassischen Play Store. Das ist ein bewusster Verzicht, der Teil der Sicherheitsphilosophie ist. Durch die Cloud-Synchronisation über das Dashboard wird außerdem eine geräteübergreifende Verwaltung von Kontakten, Musik, Podcast und Notizen möglich, ohne dass man auf Google-Dienste angewiesen ist.

Datenschutz: kein Google, weniger Tracking

Bei der Entscheidung gegen ein reguläres Smartphone ist das Thema Reizüberflutung für viele Menschen zentral. Aber auch Fragen um den Schutz von Daten werden immer lauter. Deshalb bietet das Light Phone 3 eine gute Alternative, bei der keine Google-Dienste und keine App-Tracker installiert sind, sodass viel weniger Daten gesammelt werden. Außerdem bezahlt die Firma APIs, anstatt die Daten der Nutzer zu monetarisieren. Dieser Unterschied zum herkömmlichen Smartphone ist kaum zu unterschätzen, aber er bringt auch seine Einschränkungen mit sich. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass es keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt und SMS und MMS direkt über den Light-Server gehen.

Breite Einsatzmöglichkeiten

Und trotzdem ist das Light Phone 3 eine gute Alternative für alle, die weder die Reizüberflutung noch die Datenschutzrisiken eines anderen Smartphones in Kauf nehmen möchten. Digitalminimalisten fokussieren sich damit auf das Wesentliche, andere nutzen es als Sekundärgerät für den Urlaub oder geben es ihren Kindern. Denn klar ist, nur weil sich die Technologie weiterentwickelt, müssen wir nicht unsere Werte aus den Augen lassen.

Fazit

Das Light Phone 3 ist ein durchdachtes Gegenmodell zur Reizüberflutung moderner Smartphones. Es vereint hochwertige Hardware mit reduzierter, aber alltagstauglicher Software und legt den Fokus auf digitale Entschleunigung und Datenschutz. Auch die Reparaturfreundlichkeit ist ein großer Pluspunkt.

Durch den Verzicht auf Apps, soziale Netzwerke und Google-Dienste ermöglicht es bewusstes Nutzen statt ständiger Ablenkung. Es eignet sich also ideal für Minimalisten, Kinder, digitalbewusste Senioren, oder als Zweitgerät.


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