Nothing OS 4.0 sorgt für Diskussionen: „Lock Glimpse“-Funktion bringt umstrittene Sperrbildschirm-Inhalte
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Mit dem Start von Nothing OS 4.0 erhalten nun auch das Nothing Phone (3a) und (3a) Pro die neueste Version der hauseigenen Benutzeroberfläche. Die Software basiert auf Android 16 und bringt mehrere Optimierungen sowie neue Features mit. Doch eines dieser Features stößt vielen Testern sauer auf: Eine Funktion namens „Lock Glimpse“ sorgt aktuell für reichlich Kritik, da sie offenbar werbeähnliche Inhalte auf den Sperrbildschirm bringen kann.
Nothing beschreibt das neue Feature als Möglichkeit, verschiedene Hintergrundbilder und „Inhalte“ direkt auf dem Sperrbildschirm anzuzeigen. Damit bewegt sich das Unternehmen in eine Richtung, die im Widerspruch zu seinem bisherigen Anspruch einer schlanken, aufgeräumten Nutzeroberfläche steht. Derzeit bleibt die Funktion freiwillig – sie muss manuell aktiviert werden. Welche Art von Inhalten genau erscheinen, bleibt allerdings vage formuliert.
Viele Beobachter fühlen sich an die App „Glance“ erinnert, die auf manchen Smartphones vorinstalliert ist und ebenfalls Inhalte – in Wahrheit jedoch Werbung – auf den Lockscreen bringt. Solche Lösungen sollen Herstellern zusätzliche Einnahmen verschaffen, sind bei Nutzern jedoch häufig unbeliebt. Kritiker bemängeln, dass die Funktion nicht nur potenziell störend wirkt, sondern auch den Energieverbrauch erhöhen kann, da ständig neue Daten im Hintergrund synchronisiert werden.
Aufgrund der negativen Reaktionen hat sich Nothing inzwischen zu Wort gemeldet. Das Unternehmen betont, dass die Smartphone-Branche für junge Marken besonders herausfordernd sei. Als eines der wenigen neuen Unternehmen der letzten Dekade habe man sich erfolgreich im Markt etabliert, was jedoch mit hohen Produktionskosten und knappen Margen einhergehe. Andere Hersteller kompensieren dies teilweise über vorinstallierte Partner-Apps – eine Praxis, die auch Nothing nun in moderater Form übernehmen möchte.
Künftig sollen ausgewählte Geräte mit bestimmten Partneranwendungen ausgeliefert werden, die laut Nothing ohnehin von den meisten Nutzern direkt nach dem Kauf installiert würden, etwa Social-Media- oder Kamera-Apps. Teil dieser Strategie ist auch Lock Glimpse, das kuratierte Hintergrundbilder aus neun Themenbereichen zeigt und auf Wunsch um nützliche Informationen ergänzt.
Bei den Modellen der Phone-3a-Reihe ist Lock Glimpse zunächst standardmäßig deaktiviert. Die Aktivierung erfolgt über eine einfache Geste auf dem Sperrbildschirm, und die angezeigten Kategorien lassen sich individuell anpassen. In zukünftigen Versionen soll zudem die Option hinzukommen, eigene Fotos einzubinden. Nothing betont, dass keine persönlichen Daten an Dritte übermittelt werden.
Ob das Unternehmen mit diesem Schritt eine neue Einnahmequelle erschließt oder das Vertrauen seiner Nutzer riskiert, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Der Ansatz, eine „saubere“ Nutzererfahrung zu bieten, steht durch Lock Glimpse erstmals ernsthaft auf dem Prüfstand.
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