OxygenOS 16 im Check: Zwischen technischer Stärke und fragwürdigen Designentscheidungen

Mit OxygenOS 16 auf Basis von Android 16 wollte OnePlus seine eigene Vision für ein unverwechselbares Android-Erlebnis weiterentwickeln. Stattdessen wirkt die neue Version wie ein Rückschritt. Während frühere Updates durch klare Eigenständigkeit und Nutzerorientierung überzeugten, zeigt sich die aktuelle Ausgabe technisch solide, aber optisch stark an iOS angelehnt. Das Ergebnis ist ein System, das zwar leistungsfähig bleibt, jedoch an Individualität verliert.
Besonders auffällig sind die visuellen Elemente, die stark an Apple erinnern. Eine halbtransparente Tastatur auf dem Sperrbildschirm sorgt für Ähnlichkeiten mit iOS, bringt aber Probleme bei der Lesbarkeit. Der App-Drawer mit Kategorien erinnert an die App-Bibliothek von Apple, ohne echten Mehrwert zu bieten. Neu hinzugefügte Anwendungen wie Taschenrechner oder Kompass wirken wie Kopien statt eigenständige Lösungen. Auch der sogenannte Plus Key, der als zusätzlicher Button dienen soll, bleibt weniger flexibel als das Pendant bei Apple und nutzt die Möglichkeiten von Android nicht aus. Das Gesamtbild wirkt dadurch halbherzig und wenig inspiriert.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt OxygenOS 16 technisch eine der besten Android-Oberflächen. Optimierte Animationen und präzises haptisches Feedback sorgen für eine besonders flüssige Bedienung. Ein Gaming-Modus erlaubt tiefe Eingriffe in die Hardware, um maximale Leistung herauszuholen. Künstliche Intelligenz ist stärker integriert und unterstützt bei Übersetzungen, Bildbearbeitung und Suchfunktionen. Zudem bietet das System umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten, etwa über das OnePlus Shelf oder die Feinabstimmung von Haptik und Sounds. Mit vier großen Android-Updates und sechs Jahren Sicherheits-Patches garantiert OnePlus zudem langfristige Unterstützung.
Die zentrale Frage bleibt, warum OnePlus gerade jetzt auf iOS-Designs setzt. Android selbst bietet mit Material You eine moderne, eigenständige Designsprache. Viele Nutzer schätzen seit Jahren die klare OnePlus-Ästhetik, während Konkurrenten wie Samsung, Google oder Nothing mutigere Wege gehen. Mögliche Gründe könnten eine Marketingstrategie sein, die iOS-Nutzer ansprechen soll, oder die Kostenersparnis durch die enge Verbindung mit ColorOS. Doch diese Entscheidungen gehen auf Kosten der Eigenständigkeit und lassen die Vision von OnePlus verschwimmen.
Am Ende bleibt ein System, das technisch überzeugt, aber optisch enttäuscht. OxygenOS 16 ist schnell, stabil und reich an Funktionen, doch die Nähe zu iOS wirkt überflüssig und nimmt dem System seine Identität. Nutzer, die ein unverfälschtes Android-Erlebnis suchen, könnten sich dadurch weniger angesprochen fühlen.
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