Tesla verliert in Europa immer mehr den Anschluss

Tesla Modellpalette 2024
Quelle: Tesla, Inc.

Tesla verzeichnet im Juli 2025 erneut rückläufige Verkaufszahlen in verschiedenen europäischen Ländern. Besonders drastisch fiel der Einbruch in Schweden aus: Dort sank die Zahl der Neuzulassungen auf lediglich 163 Fahrzeuge, was einem Rückgang von 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch Frankreich, Dänemark und die Niederlande meldeten starke Verluste bei Tesla-Neuzulassungen. Damit schreibt der US-Elektroautohersteller zum siebten Monat in Folge in diesen Märkten rote Zahlen.

Das Unternehmen steht vor mehreren Herausforderungen. Zum einen wächst die Konkurrenz aus China kontinuierlich, zum anderen belastet die öffentliche Kommunikation von Chef Elon Musk das Image von Tesla. Zudem erschweren strenge europäische Regelungen für autonomes Fahren den Absatz des Model Y, das besonders in den USA aufgrund seiner teilautonomen Fahrfunktionen beliebt ist.

In Frankreich sank der Absatz um 27 Prozent auf 1307 zugelassene Fahrzeuge, in den Niederlanden sanken die Zahlen sogar um 62 Prozent auf 443 Neuzulassungen. In Dänemark verringerte sich die Zahl um 52 Prozent. Im Gegensatz dazu legten die Zulassungen in Norwegen und Spanien deutlich zu – hier stiegen die Absatzzahlen um 83 beziehungsweise 27 Prozent. Insbesondere in Norwegen führte ein neues Finanzierungsangebot mit null Prozent Zinsen zu einem starken Nachfrageanstieg.

Norwegen bleibt somit ein verlässlicher Markt für Tesla. Das Model Y wurde dort seit Mai mit attraktiven Finanzierungskonditionen beworben und verzeichnete im Juli 715 Neuzulassungen – mehr als das Vierfache gegenüber dem Vorjahresmonat. Demgegenüber fielen die Model Y-Verkäufe in Schweden und Dänemark weiter, mit Rückgängen von 88 beziehungsweise 49 Prozent.

Tesla hat Schwierigkeiten, sein Fahrzeugangebot aktuellen Marktbedürfnissen anzupassen. Zwar wurden kürzlich neue Versionen des Model Y mit Allrad- und Hinterradantrieb eingeführt, doch auf günstigere Modelle warten Kunden weiterhin vergeblich. Die geplante Produktionssteigerung soll erst im nächsten Quartal erfolgen und verzögert sich damit gegenüber den ursprünglichen Ankündigungen.

Elon Musk räumte bereits Anfang Juli ein, dass Tesla weiterhin mit herausfordernden Monaten rechne. Gründe sind strengere gesetzliche Vorgaben, auslaufende Steuervorteile in den USA sowie wachsender Wettbewerbsdruck – vor allem durch preislich attraktive chinesische Anbieter.

In Spanien setzt sich dieser Trend besonders deutlich fort. Während Teslas Verkäufe dort moderat steigen, konnte der chinesische Hersteller BYD im Juli etwa 2150 Neuwagen verkaufen – achtmal mehr als im Vorjahr. Der Markt für Elektromobilität wuchs dort insgesamt um 155 Prozent, wobei auch Plug-in-Hybride einbezogen sind. Für Tesla stellt das eine leichte Marktverlaufsverbesserung dar.

In Gesamt-Europa stiegen die Zulassungszahlen im Juli leicht an. Der dänische Markt legte um 20 Prozent zu, Schweden um sechs, Norwegen um 48 und Spanien um 17 Prozent. Die Niederlande verzeichneten ein Plus von neun Prozent, während Frankreich mit einem Rückgang von acht Prozent den einzigen größeren Verlust meldete.

Elon Musk zeigt sich trotz der aktuellen Herausforderungen optimistisch. Er geht davon aus, dass Tesla in Europa bald wieder zulegen wird, sobald Kunden die teilautonomen Fahrerlebnisse nutzen können, die in den USA schon angeboten werden. Solange die Zulassung solcher Funktionen in vielen Ländern verzögert bleibt, schöpft Tesla das Wachstumspotenzial aber nicht vollständig aus.

Im ersten Halbjahr 2025 sanken Teslas Verkäufe in Europa insgesamt um mehr als ein Drittel. Während einige Länder wie Norwegen und Spanien gegen den Trend zulegen, dominieren anderswo rückläufige Entwicklungen. Ob neue Fahrzeugmodelle und attraktivere Finanzierungsoptionen ausreichen, um die Verkaufszahlen zu stabilisieren, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.


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