Huawei FreeBuds 5 Testbericht

Huawei FreeBuds 5 Header
Quelle: Huawei

Spätestens im Jahr 2019 begann Huawei, auch Audio-Enthusiasten auf sich aufmerksam zu machen – die FreeBuds 3 waren das erste Set echter drahtloser Ohrhörer mit ANC und offener Ohranpassung und dank ihrer hervorragenden Sprach- und aktiven Lärmunterdrückungsqualität während des Gesprächs. Zuletzt zeigten die Huawei FreeBuds Pro 2, die in Zusammenarbeit mit Devialet entwickelt wurden, dass auch heute noch große Verbesserungssprünge im Audiobereich möglich sind.

Huawei FreeBuds 5 Farben
Quelle: Huawei

Besonders gespannt konnte man aber auf die nun in den Handel kommenden Huawei Freebuds 5 sein, hier setzt man weiterhin auf das offene Open-Fit Design, wählt jedoch ein einzigartiges, kurviges und futuristisches Tropfen-Design, das wir so noch von keinem anderen Hersteller gesehen haben.

Open-Fit Design aus der Zukunft

Während Huawei sowohl bei den günstigeren FreeBuds 5i, als auch dem Premium Modell FreeBuds Pro 2 auf ein In-Ear-Design setzt, behält man bei den Huawei FreeBuds 5 weiterhin das Open-Fit Design bei.

Dank einiger neuer, schon lange gewünschter Features stellen die Huawei FreeBuds 5 somit eine sehr gute Alternative dar, wenn ihr keine komplett abdichtenden In-Ears mit Silikon-Ohrstöpsel tragen möchtet.

Hervorstechend ist jedoch bereits auf den ersten Blick das neuartige Design der FreeBuds 5. Auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, bietet das neue Design einige Vorteile, vor allem das Tragen der Kopfhörer fühlt sich nun nochmals deutlich leichter an, ein Umstand der gerade im täglich längeren Einsatz schnell ins Gewicht fällt. Daneben geht die Bedienung der verschiedenen Steuerungsgesten, durch die größere Trockenfläche, deutlich schneller von der Hand.

Huawei FreeBuds 5
Quelle: Shock2

Die Huawei FreeBuds 5 im Dauereinsatz

Dank der verwendeten hochwertigen Kunststoff-Materialien sehen sowohl die Kopfhörer in poliertem Silver, als auch das Ladecase in mattem Silver-Anthrazit auch nach einem Monat im Dauertest aus wie am ersten Tag.

Sehr zufrieden kann man auch mit dem Tragekomfort sein, die leichten Freebuds 5 sind so gut wie nicht spürbar im Ohr. Das Open-Fit Design ist sehr angenehm im Alltag, gerade für Leute, die viel telefonieren und dabei die Hände frei haben möchten.

Egal ob unterwegs mit Podcasts, Musik und Telefonaten am Android-Smartphone, spielen auf der Switch oder dem Steam Deck oder gekoppelt mit dem PC/Mac in der Redaktion: Klang und Features können überzeugen. Nutzer eines HarmonyOS oder EMUI Geräts können sich über einen zusätzlichen Latency-Modus freuen.

Open-Fit und ANC? Ja macht Sinn!

Das Open-Fit Design bringt auch mit, dass Ihr euren Gehörgang nicht komplett schließt. Die Stöpsel sitzen nicht im Ohr, sondern knapp davor. Das bringt den Vorteil, dass es für viele Träger angenehmer ist, da kein störendes Vakuum entsteht, bringt aber auch zwei Nachteile mit sich: Es kommen eher Geräusche an den Hörern vorbei und dringen ins Ohr und ihr habt weniger Spielraum, was den festen Sitz im Ohr angeht.

Huawei hat hier nochmals viel in die Forschung investiert, um eine Passform zu finden, die bei möglichst vielen Ohrformen optimal funktioniert. Das Design der Kopfhörer ist das Ergebnis zahlreicher ergonomischer Simulationen und Optimierungen, die sicherstellen, dass sich die Doppel-C-Kurven den Konturen der Ohren anpassen. Der bogenförmige Körper sorgt dafür, dass der Druck gleichmäßig verteilt wird und bietet eine größere Kontaktfläche zwischen den Kopfhörern und den Ohren, für ein leichteres Tragegefühl.

Huawei FreeBuds 5
Quelle: Huawei

Zusätzlich wurde die Adaptive Ear Matching (AEM) Technologie integriert. Kurz gesagt, dabei handelt es sich um ein System, das versucht den Sound an die Form eures Ohrs möglichst individuell anzupassen. Zusätzlich lassen sich noch EQ Effekte wie der „Bass Boost“ zuschalten. Dabei liefern die verbauten dynamischen 11 mm Ultra-magnetischen Treiber, insgesamt ein sehr gutes Klangerlebnis, auch wenn sie klar hinter dem exzellenten Sound der FreeBuds Pro 2 zurückstecken müssen, kommen ihnen in einigen Bereichen aber überraschend nahe.

Die Ohrhörer decken einen Frequenzbereich von 16 Hz bis 40 kHz ab und der Einsatz von zwei Magneten sorgen für eine 30 Prozent höhere Empfindlichkeit bei tiefen Frequenzen. Die FreeBuds 5 verstehen sich neben den Standard Blutooth-Audio-Codecs sowohl mit Huaweis hauseigenen L2HC-Codec als auch Sonys LDAC, wodurch Musik mit bis zu 24-bit bei 96 kHz mit einer Datenrate von 990 kbit/s übertragen werden kann.

Gerade bei hochwertigen Aufnahmen oder bei Serien- und Kinofilmen war ich in Anbetracht der Bauform, Preis und des Gewichtes von je 4,1 Gramm mehr als positiv von der Klangqualität der Huawei Freebuds 5 überrascht.

Huawei FreeBuds 5
Quelle: Huawei

Bei der aktiven Lärmunterdrückung darf man sich auf keinen Fall einen so beeindruckenden Effekt wie bei In-Ear oder gar Over-Ear-Kopfhörern erwarten. Aber Huawei hat auch hier ordentlich nachgelegt und das ANC-Feature gegenüber dem direkten Vorgänger deutlich hörbar gesteigert.

Die aktive Geräuschunterdrückung filtert Straßenlärm oder die monotonen Geräusche während einer Bus-/Bahnfahrt spürbar heraus. Und genau dafür ist sie da und sorgt dafür, dass Musik oder Podcasts nicht bei voller Lautstärke abgespielt werden müssen. Das schont eure Ohren und lässt euch zudem stressfreier am Ziel ankommen. Möglich macht das eine automatische dynamische Anpassung über einen DNN-Algorithmus (Deep Neutral Network), das ständig Umgebungsgeräusche erkennt und den Geräuschunterdrückungsmodus in Echtzeit anpasst. Das Noise-Cancelling schottet euch jedoch nicht komplett ab und so bekommt ihr noch immer gut mit, was rund um euch so passiert. Wenn man nicht unterwegs ist, kann man das ANC-Feature auch sehr gut deaktivieren, dies schont zudem auch den Akku.

Huawei FreeBuds 5
Quelle: Huawei

Die FreeBuds 5 sind auch komplett und uneingeschränkt Multipoint-fähig! Multipoint ist eine Bluetooth-Funktion, bei der eine Verbindung von zwei Bluetooth-Geräten mit einem Bluetooth-Headset bzw. Bluetooth-Kopfhörer ermöglicht wird. Die Übergabe zwischen den Geräten kann dabei sowohl manuell als auch automatisch erfolgen.

Habt ihr beruflich und privat unterschiedliche Smartphones, könnt ihr ohne ständiges Neukoppeln, die Kopfhörer mit beiden Geräten verwenden. Auch ein fließender und sehr schneller Übergang zwischen eurer Smartwatch, dem Telefon, PC/MAC oder einem Tablet ist wunderbar möglich. Sehr gut gelungen ist auch der entsprechende Punkt in der aktuellen Version der Huawei AI-Life App, hier kann auch definiert werden, welche Geräte Priorität haben.

Sehr flott ist auch der Verbindungsaufbau mit aktuellen Smartphones und Computern. Dieser wird via Bluetooth 5.2 ermöglicht. Direkt mit dem Aufklappen des Cases wird der Pairing-Modus aktiviert, egal, ob ihr mit einem Android oder einem iOS Gerät unterwegs seit. Die Kopfhörer werden in der Regel sofort erkannt.

Lebensdauer des Akku

Der Akku des Etuis hat eine Kapazität von 505 mAh, der der einzelnen Kopfhörer 42 mAh. Was die Akkulebensdauer betrifft, so erhält man mit dem Etui, dass das drahtlose Laden per Qi unterstützt, etwa die angegebenen 30 Stunden, und wir erhielten knapp 4 Stunden Batterielebensdauer pro Ladung. Bei ständiger Nutzung der Rauschunterdrückung seid ihr schnell bei eher 2,5 Stunden. Die wirklich gute Nachricht ist, die FreeBuds 5 laden auch schnell auf – sie sind in weniger als 20 Minuten von 0 auf 100 Prozent aufgeladen. Und nach 5 Minuten könnt ihr bereits 2 Stunden weiterhören.

Huawei FreeBuds 5
Quelle: Huawei

Huawei? Android? iOS?

Die Huawei FreeBuds 5 könnt ihr sofort nach dem Auspacken als Bluetooth Kopfhörer mit jedem kompatiblen Gerät nutzen. Richtig Freude werdet ihr jedoch nur haben, wenn ihr auf einem Gerät auch die Huawei AI-Life App installiert habt. Mit dieser App könnt ihr diverse EQ Presets aktivieren. Ihr könnt die FreeBuds suchen, wenn sie euch etwa heruntergefallen sind und sie zum Beispiel unter die Couch gerutscht sind. Ein Klick und ein lauter Ton wird wiedergegeben.

Auch lassen sich hier Einstellungen für Verbindungen zu anderen Geräten oder auch die sehr praktische Gegensteuerung definieren. So könnt ihr nun nicht nur Gespräche annehmen/ablehnen oder den nächsten Song auswählen, sondern auch ANC aus und einschalten bzw. anpassen und die Lautstärke verändern, ohne das Telefon zur Hand zu nehmen.

Toll ist natürlich auch das Feature der automatischen Ohrerkennung, dieses lässt die Musik oder den Film auf eurem Gerät automatisch stoppen, wenn ihr einen Kopfhörer aus dem Ohr nehmt oder wieder abspielen, wenn ihr ihn zurücksteckt. Dieses Feature kann in der App auch deaktiviert werden. Ganz wichtig: Nur mit dieser App ist es auch möglich Updates auf die Kopfhörer zu spielen. Und das ist sehr wichtig, in der Vergangenheit lieferte Huawei immer weitere Verbesserungen (etwa der Akku Laufzeit) oder sogar neue Features bei seinen Kopfhörern nach.

Habt ihr ein Android Gerät, bekommt ihr die aktuellste AI-Life App am besten aus der frei verfügbaren Huawei AppGallery, iOS User bekommen die App ganz regulär im App Store.

Huawei FreeBuds 5 Software
Quelle: Shock2

Verfügbarkeit

Die Huawei FreeBuds 5 sind ab morgen, 17. April 2023 in den Farben Silver Frost und
Ceramic White zu einer UVP von EUR 159,00 erhältlich.

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Fazit

Schon nach den ersten 2 Stunden im Test war klar: Ja, die Huawei FreeBuds 5 sind gekommen um zu bleiben! Gerade bei der Arbeit fühlen sie sich noch einmal besser an bzw. man fühlt sie kaum noch. Überzeugt hat der Klang der Kopfhörer, wie schon bei den FreeBuds Pro 2 gab es hier einen gewaltigen Sprung.

Wenn ihr auf der Suche nach echten kabellosen Ohrhörern seid, die nicht fest im Gehörgang sitzen aber dennoch eine integrierte Geräuschunterdrückung haben, sind die Huawei FreeBuds 5 eine sehr gute Wahl.

Die Akkulaufzeit ist ordentlich, und die Geräuschunterdrückung ist angesichts der Bauform ausreichend und kann etwa in öffentlichen Verkehrsmittel dafür sorgen, dass ihr bei Musik oder Podcasts die Lautstarke nicht auf Anschlag hochdrehen müsst.

Punkten können die neuen Huawei Kopfhörer zudem mit gutem Klang, dem außergewöhnlichen schicken Design, dem Ladecase, das in jede Hosentasche passt und sogar kabellos geladen werden kann und Komfortfeatures wie den Touch-Bedienelemente und der Ohrerkennung.

Fazit: Ein gelungenes Gesamtpaket zu einem attraktiven Preis und klar der neue Tragekomfort-König.

(Shock2)

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