Chipmangel bei Volkswagen: Wie Engpässe die deutsche Elektroauto-Offensive ins Wanken bringen

Mercedes IAA Mobility 2023 Konzept Elektroauto
Quelle: Mercedes-Benz

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Volkswagen steht erneut unter Druck. Wegen fehlender Halbleiter und schwächerer Nachfrage musste der Konzern die Produktion mehrerer Elektrofahrzeuge – darunter den ID. Buzz – in Zwickau drosseln oder vorübergehend stoppen. Was wie eine vorübergehende Störung wirkt, offenbart ein tieferliegendes Problem: Die anhaltende Chipkrise droht, die deutsche E-Auto-Strategie nachhaltig auszubremsen.

Die moderne Automobilindustrie hängt stärker denn je von Mikrochips ab. Elektrofahrzeuge benötigen deutlich mehr davon als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, da zentrale Systeme wie Batteriesteuerung, Infotainment und Fahrassistenz vollständig digital arbeiten. Fehlen diese Komponenten, gerät die gesamte Produktionskette ins Stocken. Für Hersteller wie Volkswagen, BMW oder Mercedes-Benz bedeutet das: Verzögerungen bei der Skalierung und steigende Produktionskosten. Wer seine Auslieferungen nicht stabil hält, verliert zudem Kundinnen und Kunden an Wettbewerber, die schneller liefern können – oft aus Asien oder den USA.

Auch die Innovationskraft steht auf dem Prüfstand. Viele Fortschritte bei autonomem Fahren oder Softwarefunktionen im Fahrzeug benötigen leistungsstarke Prozessoren. Sind diese nicht verfügbar, geraten Entwicklungsprojekte ins Hintertreffen. Bei Volkswagen zeigt sich das besonders deutlich: Die Software-Tochter Cariad kämpft ohnehin mit Zeitplänen, fehlende Hardware verschärft die Situation zusätzlich.

Hinzu kommt ein strategisches Dilemma. Da die Chipbestände begrenzt sind, priorisieren Hersteller profitablere Modelle. Günstigere Fahrzeuge, die den Marktdurchbruch der Elektromobilität beschleunigen könnten, bleiben oft auf der Strecke. Damit gerät das Ziel, E-Autos für die breite Bevölkerung erschwinglich zu machen, in weite Ferne.

Während deutsche Konzerne um jeden Chip ringen, bauen asiatische Produzenten ihren Vorsprung aus. Länder wie China und Südkorea profitieren von engeren Beziehungen zu Halbleiterherstellern und stärker integrierten Lieferketten. Marken wie BYD, Nio oder Hyundai nutzen diese Situation, um ihre Marktanteile in Europa zu erhöhen – mit attraktiven Modellen, die technisch auf Augenhöhe sind und oft günstiger angeboten werden.

Die Chipkrise zeigt, dass die deutsche Automobilbranche ihre Abhängigkeit von globalen Zulieferketten dringend verringern muss. Volkswagen und andere Hersteller brauchen langfristige Partnerschaften mit Foundries, flexiblere Fahrzeugarchitekturen und eine stärkere Einbindung europäischer Chipproduktion. Nur so kann die Industrie auf künftige Engpässe reagieren, ohne die eigenen Produktionsziele zu gefährden.

Der Engpass ist mehr als eine kurzfristige Störung – er ist ein strategischer Weckruf. Wenn Deutschland seine Rolle als Leitmarkt für Elektromobilität behalten will, muss es die digitale Abhängigkeit in der Lieferkette überwinden. Andernfalls könnten die derzeitigen Probleme den Übergang zur elektrischen Zukunft dauerhaft bremsen.


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