Huawei’s Flaggschiffe könnten 2021 mit Snapdragon-SoC angetrieben werden

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Nachdem das US-Handelsministerium erneut hart gegen Huawei vorgegangen ist, liegt es nun an der US-Regierung, zu entscheiden, ob Huawei Flaggschiff-SoC von Herstellern wie TSMC erhalten kann oder nicht.

Die neue Änderung der Exportbestimmungen verlangt, dass jeder Prozessoren-Hersteller, der Chips mit US-Technologie herstellt, eine Lizenz erhält, bevor man an Huawei liefern darf. Die USA erlauben Huawei, alle Chips, die aus derzeit in Produktion befindlichen Wafern hergestellt werden, in Besitz zu nehmen, sofern sie bis spätestens 14. September versandt werden. Dies sollte es Huawei ermöglichen, noch in diesem Jahr genügend 5-nm-Prozessoren für die Mate 40-Reihe zu sichern.

Aber was passiert im Jahr 2021, wenn Huawei 5-nm-Prozessoren für die P50-Serie benötigt? Das Unternehmen hat bereits einen Teil seines Geschäfts an Chinas größten Hersteller, SMIC, übergeben. Der modernste Chip, den SMIC derzeit herstellen kann, verwendet jedoch den 14-nm-Prozess.

Kürzlich kündigte Huawei seinen ersten von SMIC hergestellten Chip an, den Mittelklasse-Chip Kirin 710A. SMIC soll im 7-nm- und 8-nm-Prozess arbeiten, ist aber durch den Mangel an fortschrittlicher Lithographie-Ausrüstung gelähmt. Dies ist die Ausrüstung, die zur Markierung von Wafern verwendet wird, um die Platzierung von Transistoren zu bestimmen. Damit SMIC auf 5-nm herunterkommen kann, braucht es zwei Dinge: Zeit und eine fortschrittliche Lithographie-Ausrüstung.

Was das Jahr 2021 betrifft, ist SMIC also raus, aber Huawei hat andere Optionen. Laut Barron’s sagt John Vinh, Analyst bei KeyBanc Capital Markets, dass Qualcomm seine Snapdragon-Chipsätze für die Huawei P50- und Mate 50-Reihe im nächsten Jahr an Huawei liefern wird. Der in San Diego ansässige Chip-Designer müsste beim Bureau of Industry and Security des Handelsministeriums eine Lizenz beantragen. Vinh glaubt, dass einem solchen Antrag stattgegeben würde und dass Qualcomm ein Patentlizenzabkommen mit Huawei abschließen würde.

Die Millionen-Dollar-Frage lautet hier: Warum sollten die USA Qualcomm eine Lizenz für den Verkauf seiner Chips an Huawei erteilen? Der Analyst von KeyBanc hat eine Antwort. Er sagt: „Viele der Beschränkungen, die gegen Huawei verhängt wurden, dienen dem Schutz der nationalen Sicherheitsbedrohungen, die von der 5G-Kommunikation/Netzwerkinfrastruktur und militärischen Anwendungen ausgehen, während wir nicht glauben, dass Smartphone-Geräte für Verbraucher ins Visier genommen werden“. Vinh sagt, da es sich um ein US-amerikanisches Unternehmen handelt, würde die Vergabe einer Lizenz an Qualcomm dem Land zugute kommen.

Sollte Qualcomm eine solche Lizenz nicht erhalten können, würde das Unternehmen laut Vinh dennoch von dem zusätzlichen Marktanteil profitieren, den Unternehmen wie Xiaomi, Oppo und Vivo auf Kosten von Huawei erlangen würden. Alle drei sind bereits Kunden von Qualcomm und müssten mehr Chips bestellen, um die wachsende Nachfrage nach ihren Modellen zu befriedigen.

Qualcomm könnte als Überraschungssieger aus der jüngsten Regeländerung des Handelsministeriums hervorgehen, ist sich der Analyst sicher.

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