Pixel 4a 5G Testbericht

Google Pixel 4a 5G

Es ist Zeit für meinen Testbericht zum neuen Pixel 4a 5G von Google. Das Gerät wurde mit von Google selbst zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.

Lohnt es sich wieder, ein Pixel zu kaufen? Diese Frage soll mein Test klären. Dafür habe ich das „mittlere“ Modell zwischen dem einfachen Pixel 4a und dem teureren Pixel 5 zum testen ausgewählt.

Lieferumfang

Das Pixel 4a kommt in einer kleinen und simplen Box zu euch nach Hause. Im schlichten Weiß gehalten finden sich auf der Verpackung lediglich ein paar technische Daten an der Unterseite.

Im Inneren erwartet euch dann neben dem Smartphone selbst auch noch ein USB C auf USB C-Kabel, der Ladeadapter mit 18 Watt Schnellladen und ein USB-C auf USB-A Adapter. Und natürlich das SIM-Eject-Tool. Das war es auch schon, kein unnötiger Schnickschnack oder Kopfhörer sind in der Box zu finden.

Google Pixel 4a 5G Lieferumfang
Google Pixel 4a 5G Lieferumfang

Technische Daten

  • Display: 6,2″ FullHD+ OLED, 2.340 x 1.080 Pixel, 413 ppi, Always on, HDR, Corning Gorilla Glass 3, 60 Hz
  • Prozessor: 2,4 GHz Qualcomm Snapdragon 765G Octa-Core nebst Adreno 620 GPU, Titan M Sicherheits-Chip
  • RAM: 6 GB
  • Speicher: 128 GB, nicht erweiterbar
  • Kameras: 12,2 MP (Blende f/1.7, 77° FoV, Dual-Pixel Phase-Detection-Autofokus, OIS+EIS) + 16 MP Ultraweitwinkel (Blende f/2.2, 107° FoV), 4K@60fps
  • Frontkamera: 8 MP (Blende f/2.0, 83° FoV), 1080p@30fps
  • Akku: 3.885 mAh
  • Zertifizierung: keine
  • Maße und Gewicht: 153,9 x 74,0 x 8,2 mm bei 168 g
  • Extras: Dual-SIM via eSIM, 18W Schnellladen, 5G & LTE, Android 11, Stereo-Lautsprecher, 2 Mikrofone, 3,5mm-Klinke, Noise Cancelling
  • Farbe: Just Black
  • Preis: 499,00 Euro

Verarbeitung & Haptik

Die Verarbeitung lässt keine Klagen aufkommen. Auch wenn die gewählten Materialien nicht Premium sind. Die Rückseite besteht aus Polycarbonat, umgangssprachlich auch abfällig Plastik genannt.

Dafür liegt das Gerät aber extrem gut in der Hand und die Rückseite ist griffig und Fingerabdrücke haben kaum eine Chance. Da knarzt auch nichts, das Pixel 4a 5G ist solide verarbeitet.

Google Pixel 4a 5G Rückseite
Google Pixel 4a 5G Rückseite

Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite wirkt wie aus der Zeit gefallen und so gar nicht nach 2020, funktioniert dafür extrem schnell und fehlerfrei. Und kann auf Wunsch auch als Fernbedienung für die Benachrichtigungsleiste genutzt werden.

Die Buttons auf der rechten Seite des Gerätes sind zwar auch aus Kunststoff, haben aber sehr gute Druckpunkte. Und bei einem hat Google anscheinend nicht gespart, dem Vibrationsmotor. Der gehört sicherlich zum Besten, was man derzeit in einem Smartphone finden kann.

Google Pixel 4a 5G Power-Button
Google Pixel 4a 5G Power-Button

Bleibt festzuhalten, optisch ist das Pixel 4a 5G vielleicht kein Augenschmeichler, wer aber Wert auf solide Technik und Verarbeitung legt, ist hier genau richtig.

Display

Google hat dem Pixel 4a 5G ein 6,2″ OLED-Display mit 2.340 x 1.080 Pixeln (413 ppi ) Auflösung im 19,5:9 Format und 60 Hz Bildwiederholrate spendiert. An der Blickwinkelstabilität gibt es nichts zu meckern, aus jeder Position kann man den Bildschirminhalt optimal ablesen.

Die Selfie-Kamera packt Google in die linke obere Ecke in ein Punch Hole. Sicherlich die richtige Entscheidung nach der deutlich zu großen Notch des Pixel 4 aus dem Vorjahr.

Google Pixel 4a 5G Display
Google Pixel 4a 5G Display

Das Display des Pixel 4a 5G unterstützt erfreulicherweise dank Widevine L1-Zertifizierung FullHD-Inhalte und HDR von Netflix, Prime Video und Co..

Ein weiterer Pluspunkt ist das Always-On Display, welches die Uhrzeit, Akku und verpasste Benachrichtigungen anzeigt. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es, dass Design ist leider nicht anpassbar.

Den erweiterten DCI-P3-Farbraum deckt das Smartphone vollständig ab. Die beste Darstellung bekommt ihr im Farbmodus „Natürlich“ hin.

Kamera

Die Kamera ist sicherlich DAS Highlight des Google Pixel 4a 5G. Es ist immer noch erstaunlich, was Google da aus den alten Kamera-Sensoren rausholt. Während sich andere Hersteller jedes Jahr mit immer neuen Megapixeln-Rekorden selbst übertreffen, setzt Google weiterhin auf den 12,2 MP Sony IMX363-Hauptsensor wie vor 3 Jahren. Und dieser liefert noch immer fantastische Bilder.

Google Pixel 4a 5G Kamera
Google Pixel 4a 5G Kamera

Dazu spendiert man dem Gerät auch noch eine weitere 16 MP Ultra-Weitwinkellinse mit 107° Sichtfeld. Beide Linsen haben eine optische Bildstabilisierung an Bord, was man natürlich zu schätzen weiß, wenn man beide Sensoren nutzt.

Beide Sensoren sind extrem gut aufeinander abgestimmt, so dass man manchmal gar nicht so schnell erkennen kann, mit welchem der beiden Sensoren die Bilder aufgenommen wurde. Das liegt aber auch daran, dass der Weitwinkel hier zu einem der Besten am Markt gehört.

Außerdem vermisst man den Visual-Core, der die Bildverarbeitung bei den Vorgänger-Pixeln deutlich beschleunigte. Diese Arbeit muss nun der Snapdragon 765G mit übernehmen. Und da kann es dann u.U. auch mal zu einer kleinen „Gedenksekunde“ kommen, bis ihr das fertige Bild euch ansehen könnt.

Bei normalen Lichtverhältnissen macht das Pixel 4a 5G exzellente Fotos mit kräftigen natürlichen Farben, viel Dynamik und einer hohen Bildschärfe. Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gelingen noch sehr gute Fotos. Google schafft es weiterhin, das Kamera-Niveau hoch zu halten, auch wenn die Hardware teilweise schlechter ist als im Vorjahr. Hier zeigt also die Software, was sie kann. Dennoch kommt sie mittlerweile auch an ihre Grenzen. Und das liegt mit Sicherheit an den mittlerweile veralteten Sony-Sensoren.

Denn beim Nachtmodus kann man nun erkennen, dass die Konkurrenz aufgeholt und auch überholt hat. Dessen neuere Sensoren lassen eben deutlich mehr Licht durch.

Und so muss die Software beim Nahtmodus ganze Arbeit leisten. Daher sind die Bilder auch meist zu hell nachgerechnet und sehen dadurch nicht mehr aus wie das Motiv in Wirklichkeit.

Ein Tele-Objektiv, Bokeh-Sensor oder eine Makro-Linse sucht man beim Pixel 4a 5G vergebens. Und das ist auch gut so, denn diese Spielereien sind oft völlig nutzlos oder auch sinnfrei. Dafür hat Google seine Software, die all das extrem schnell berechnen kann.

Darüber hinaus hat Google in seiner Kamera-App weitere nützliches Features verbaut. Mit der Funktion Portraitbeleuchtung kann man nachträglich eine virtuelle Lichtquelle einfügen und so das Gesicht nach eigenem Gusto auskeuchten.

Für Videoaufnahmen gibt es die neuen Stabilisierungseffekte „Gesperrt“, „Aktiv“ und „Kinoeffekt“. Gesperrt ist für Aufnahmen ohne Bewegung mit 2-facher und 3-facher Vergrößerung, Aktiv natürlich die Bildstabilisierung bei Videos, bei denen ihr euch bewegt. Kinoeffekt hingegen ermöglicht euch verlangsamte Kameraschwenks (halbe Geschwindigkeit) wie in Hollywoodfilmen. Leider funktioniert das natürlich nur ohne Ton.

Videoaufnahmen können mit der Hauptkamera in 4K-Auflösung mit 30 oder 60fps gemacht werden. In FullHD sind es 30/60/120/240fps. Mit der Weitwinkelkamera könnt ihr ebenfalls 4K aufnehmen, hier aber nur mit 30 fps.

Software & Performance

Im Inneren kommen hier der Qualcomm Snapdragon 765G, 6 GB RAM und ein nicht erweiterbarer Speicher mit 128 GB zum Einsatz.

Der SoC ist extrem beliebt in der gehobenen Mittelklasse und arbeitet mit acht Rechenkernen und bringt es auf eine Taktrate von bis zu 2,4 GHz. Für den Alltag ist er perfekt, da er ausreichend Rechenleistung bei gleichzeitigen stromsparenden Nutzungsverhalten bietet.

Wenn ihr denkt, dass 6 GB RAM heutzutage zu wenig in einem Android Smartphone sind, dann liegt ihr falsch. Google hat es dank extrem guter Optimierung geschafft, dass das System absolut flüssig und schnell läuft.

Apps starten schnell und auch im Multitasking gibt es keine Probleme, wenn mal etwas mehr Apps parallel geöffnet sind. Und selbst viele Spiele könnt ihr dabei auf höchster Grafikeinstellung zocken.

Android 11 als Betriebssystem ist das neueste aus dem Hause Google. Und dank 3 Jahre Updates kommt ihr also auch noch in den Genuss von Android 14.

Pures Android hat natürlich so seine Vorteile. Viele lieben es, manche können sich nicht damit anfreunden. Dafür bekommt man jeden Monatsanfang immer das neueste Sicherheitsupdate spendiert. Monat für Monat ist man so also immer auf dem aktuellsten Stand.

Lautsprecher

Das Pixel 4a 5G setzt auf Stereo-Lautsprecher. Diese geben den Sound laut wieder und verzerren auch bei maximal aufgedrehtem Regler nicht. Jedoch könnte der Sound ausgewogener sein.

Der Bass ist so gut wie nicht vorhanden, dafür gibt es viel zu hohe Hochtöne. Dafür ist erfreulich, dass der Sound bei Nutzung im Landscape-Modus unten und nach vorne sehr gut wahrnehmbar ist.

Auch die Wiedergabe der Telefonate kann als wirklich gut bezeichnet werden und auch der Gegenüber versteht einem mit dem Pixel 4a 5G deutlich besser als bei vielen anderen Smartphones oder Flaggschiffen.

Löblich ist auch, dass alle gängigen Codecs wie aptX, aptX HD, LDAC vom Gerät unterstützt werden. Das merkt man vor allem, wenn man Kopfhörer in den noch vorhandene 3,5 mm Klinkenanschluss einstöpselt.

Akku

Mit einem 3.885 mAh Akku kann das Pixel 4a 5G natürlich nicht in der obersten Liga der Akkulaufzeit-Wunder mitspielen. Dennoch kann man dank des stromsparenden 60 Hz-Display Akkulaufzeiten von mehr als 1 Tag erreichen.

Selbst mit aktiviertem Always-On-Display kann man durchaus bei sparsamer Nutzung sogar auf knapp 2 Tage Laufzeit kommen. Gegenüber dem letztjährigen Pixel 4 ist dies eine massive Verbesserung.

Dank Schnellladen, wenn auch nur mit bescheidenen 18 Watt, ist der Akku in 50 Minuten zu 80 Prozent und komplett nach rund 1,5 Stunden aufgeladen.

Kabelloses Laden oder die Möglichkeit zum Reverse Wireless Charging gibt es beim Google Pixel 4a 5G leider nicht.

Fazit

Das Pixel 4a 5G dürfte die Überraschung der neuen Pixel-Geräte sein. Besser ausgestattet als das Pixel 4a und fast identisch mit dem Pixel 5, dennoch mehr als 100 Euro günstiger.

Vor allem die Kamera macht viel Spaß und ist über jeden Zweifel erhaben, wenn auch die Sensoren mittlerweile mehrere Jahre auf dem Buckel haben, holt die Software wirklich erstaunliches dabei heraus.

Positiv sind auch der gebotene Update-Support bis November 2023 zu nennen, heißt also, bis Android 14 seid ihr mit dabei. Auch das OLED-Display mit Always-On-Funktion sind nett, wenn auch nur mit 60 Hz.

Falls ihr euch fragen solltet, ob trotz des SD765G und „nur“ 6 GB RAM die Performance leidet, nein, diese reicht für den Alltag locker aus. Ich konnte keine Lags oder Ruckler feststellen. Google hat bei der Optimierung der Software ganze Arbeit geleistet.

Einzig die Kunststoff-Rückseite und nur eine Farbe (Schwarz) dürften viele vielleicht abschrecken. Doch das Pixel 4a 5G ist eben ein treuer Alltagsbegleiter und kein Blender. Daumen hoch.

Wer es etwas kompakter mit Metallrückseite, 90 Hz OLED-Display und kabelloses Laden haben möchte, dem sei das Pixel 5 ans Herz gelegt. Kostet aber auch gleich mehr als 100 Euro mehr.

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