Amazon kastriert Prime Video Android App wegen Google [Lösung]

Amazon Prime Video
Quelle: Amazon

Wenn Sie ein Amazon Prime Video User mit der Android App auf eurem Smartphone oder Tablet seid, dann werdet ihr euch leider von einem wichtigen Feature verabschieden müssen. Denn Amazon kastriert seine Prime Video Android App und Google soll der Grund dafür sein.

Zukünftig werdet ihr in der Prime Video Android App keine Sendung oder einen Film mehr mieten oder kaufen können, der nicht Teil des Prime Video-Abonnements ist. Mit dem jüngsten App-Update hat Amazon die Option, In-App-Käufe zu tätigen, komplett entfernt und zeigt jetzt nur noch eine Schaltfläche mit der Aufschrift „Wie sehe ich mir das an?“ an, mit Anweisungen, wie man den betreffenden Inhalt auf der Amazon-Website kaufen kann.

Wie Caschys Blog feststellt, hat Amazon die Kunden weder in der App noch im Changelog im Play Store über die Entfernung der Funktion informiert. Die Entfernung der Zahlungsoptionen kommt nur wenige Tage, nachdem Amazon auch den Verkauf von digitalen Gütern in seiner Shopping-App gestoppt hat, wie zum Beispiel Kindle-Ebooks.

Während das Unternehmen die Gründe für die Prime Video-App nicht offiziell bestätigt hat, ist es wahrscheinlich, dass Amazon sich auf eine Änderung der Google Play Store-Richtlinien vorbereitet, die es in der Amazon Shopping-App anführt: „Um die Richtlinien des Google Play Stores einzuhalten, werden Sie nicht mehr in der Lage sein, neue Inhalte über die App zu kaufen. Sie können eine Leseliste in der App erstellen und auf der Amazon-Website [sic] über Ihren Browser kaufen.“

Es gibt keine „Kaufen“-Schaltfläche mehr, aber zuvor gekaufte Inhalte oder in Ihrer Merkliste verfügbare Sendungen und Filme sind weiterhin sichtbar.

In der Vergangenheit haben Amazon und viele andere Verkäufer digitaler Waren die Zahlung der üblichen In-App-Kaufgebühr an Google aufgrund einer speziellen Auslegung einer Play Store-Richtlinie umgangen. Die jüngsten Änderungen dieser Richtlinie schließen jedoch dieses Schlupfloch und zwingen Amazon und andere Verkäufer digitaler Güter dazu, Google einen Anteil von 10 bis 30 Prozent an den Käufen zu zahlen. Anstatt diesen Anteil zu zahlen, scheint Amazon es vorzuziehen, die Zahlungsoption ganz zu entfernen, in der Hoffnung, dass die Kunden stattdessen auf die Website wechseln.

Google arbeitet daran, alternative Abrechnungsoptionen für App-Entwickler anzubieten, die sich nicht auf die Abrechnung im Play Store verlassen wollen, die zunächst in Partnerschaft mit Spotify eingeführt werden soll. Google würde jedoch immer noch einen kleinen Anteil von den Entwicklern einbehalten, die sich für diesen Weg entscheiden, daher ist es unklar, ob Amazon bereit ist, dem Programm beizutreten.

Wenn ihr die Option, für Inhalte in der Prime Video-App zu bezahlen, unbedingt beibehalten möchtet, gibt es eine Lösung. Ihr könnt eine alternative Version von Prime Video über den Amazon App Store herunterladen, die nicht den Richtlinien des Play Store unterliegt und daher beliebige In-App-Zahlungen zulassen kann. Im Moment bietet auch die Android TV-Version noch In-App-Zahlungen an, was sich aber höchstwahrscheinlich bald ändern wird.

Quelle(n):
Caschys Blog

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