Gigaset GX290 plus Testbericht

Gigaset GX290 plus Header

Das Gigaset GX290 plus ist ein Outdoor-Modell des deutschen Herstellers. Das Gerät wurde schon vor einigen Monaten offiziell vorgestellt, ich habe das Modell jetzt vom Hersteller zum Testen bekommen und will euch sagen, ob sich ein Kauf lohnt – oder eben nicht.

Das Gigaset GX290 plus wurde mir in der Farbe Black/Titanium Grey mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Dennoch hat dies keinen Einfluss auf das Testergebnis. Die UVP beträgt EUR 329,00 – mittlerweile bekommt man das Modell aber schon für deutlich unter EUR 300,00.

Lieferumfang

Das Gigaset GX290 plus kommt in einer grauen Verpackung aus scheinbar recycelter Pappe. Auf der Vorderseite ist eine schematische Zeichnung des Gerätes zu sehen, an der rechten Seite das bekannte Orange mit dem Gigaset-Schriftzug. Auf der Rückseite der Box findet man auch gleich wieder die wichtigsten Key-Specs des Gerätes.

Wenn man die Verpackung in den Händen hält, denkt man, man hat einen Ziegelstein in der Hand, so schwer ist die Box. Dies liegt aber nicht am umfangreichen Zubehör, sondern das GX290 plus ist schlichtweg ein echter Brocken. Für die Hosentasche ist das nichts.

Im Inneren finden wir dann neben dem eigentlichen Gerät auch noch ein USB C-Kabel, das SIM-Eject-Tool und das Ladegerät und etwas Zettelkram. Kopfhörer gibt es nicht.

Gigaset GX290 plus

Technische Daten

Display:6,1″ HD+ Display mit 1.560 x 720 Pixel, 282 ppi, 580 cd/m², Gorilla Glass 3
SoC: Mediatek MT6763V Helio P23 (4x 2,00 GHz Cortex-A53 + 4x 1,50 GHz Cortex-A53)
GPU:ARM Mali-G71 MP2
RAM:4 GB
Speicher:64 GB, via microSD-Karte um 256 GB erweiterbar
Kamera (hinten):Hauptkamera: 13 MP (Blende f/2.0)
Zusatzkamera: 2 MP
Kamera (vorne):8 MP
Akku:6.200 mAh, kabelloses Laden
Betriebssystem:Android 10
Schnittstellen:USB-C 2.0, 3,5mm-Klinke, WLAN 802.11b/g/n, Bluetooth 5.0, NFC, UKW, ANT+
Sensoren:Fingerabdrucksensor, Lagesensor, Näherungssensor, Helligkeitssensor, E-Kompass, Gyroskop
Abmessungen:162,4 x 79 x 15,3 mm
Schutzzertifizierung:IP68 (Schutz gegen Staub und Untertauchen bis 1,2m Tiefe)
Gewicht:279 g
Einschübe:2x Nano-SIM oder 1x Nano-SIM + 1x microSD
Gigaset GX290 plus

Verarbeitung & Haptik

Wow, mag man denken, wenn man das Gigaset GX290 plus erstmals in der Hand hält. Ganz ehrlich, so einen Brocken hatte ich noch nie in der Hand. Das Gerät ist mit 1,5 cm nicht gerade dünn und mit 279 g wohl eines der schwersten Smartphones, welches man aktuelle kaufen kann. Für zarte Hände ist das Gerät auf jeden Fall schon mal nichts. Das gute daran, eine Schutzhülle könnt ihr euch sparen!

Gigaset GX290 plus

Man merkt eben, dass man ein Outdoor-Smartphone in der Hand hält. Hier gilt eher form follows function, Design ist Nebensache. Der Mix aus Schwarz und Grau wirkt aber dennoch gefällig, es wirkt solide und nicht billig. Dank des Einsatzes von Zwei-Komponenten-TPU (Thermoplastisches Polyurethan) und an den Seiten verschraubten Metalleinlagen macht es einen robusten und wertigen Eindruck. Man hat das Gefühl, dass das Gigaset GX290 plus unkaputtbar ist.

Display

Im Gigaset GX290 plus ist ein großes flaches 6,1″ Display mit 1.560 x 720 Pixel Auflösung bei 282 ppi und 580 cd/m² verbaut. Dieses wird durch Gorilla Glass 3 geschützt. Leider sind die Ränder um das Display für heutige Verhältnisse extrem dick. Die Darstellung des Displays geht in Ordnung. Kontraste und Farbintensität sind ausreichend, die Blickwinkelstabilität ist gut.

Gigaset GX290 plus

Leider ist das Display nicht allzu hell, in Innenräumen ist das ok, wenn ihr aber draußen seid mit dem Gerät, und bei einem Outdoor-Modell ist dies ja meistens der Fall, dann reicht die Helligkeit bei direkter Sonneneinstrahlung allerdings nicht mehr aus, um viel zu erkennen. Und dann ist das Display auch nicht matt und spiegelt auch noch recht stark. Doch die geringe Auflösung und nicht allzu hohe Helligkeit haben auch ihre Vorteile, so wird der Akku geschont.

Gigaset GX290 plus

Kamera

Vom Gigaset GX290 plus sollte man in puncto Kamera nicht allzu viel erwarten. Die verbaute Kamera mit 13 MP und Sony-Sensor mit Blende f/2.0 und die zusätzliche Linse mit 2 MP für Tiefeneffekte sind in Ordnung, mehr aber auch nicht. Bei Tageslicht bekommt man ordentliche Aufnahmen hin. Ihr solltet das aber nicht mit aktuellen Huawei, Samsung, Xiaomi oder Oppo-Geräten vergleichen, da kommen die Ergebnisse bei weitem nicht ran.

Wenn das Licht schlechter wird, solltet ihr besser keine Bilder aufnehmen, da kommt nicht viel bei raus. Da hilft selbst der Nachtmodus der Kamera-App nicht viel, da dieser auch recht unzuverlässig arbeitet. Mal ist das Ergebnis halbwegs zufriedenstellend, mal bekommt man aber nur Matsch zu sehen.

Das verbaute Kamera-Setup ist nicht wirklich überzeugend. aber die Zielgruppe, die mit diesem Gerät angesprochen werden soll, dürfte darauf auch nicht so gucken. Hier zählt dann doch mehr die Robustheit des Gerätes und die die Qualität als Kamera-Ersatz.

Software & Performance

Ein weiterer Kritikpunkt des Gigaset GX290 plus ist die Software und Performance des Gerätes. Mittlerweile haben wir Oktober 2021 – und auf dem Gerät läuft noch immer Android 10 – ob Android 11 jemals als Update kommen wird? Nach diversen Updates ist das Gerät nun auf dem Sicherheitsstand vom Juni 2021.

Im Inneren werkelt auch noch der MediaTek Helio P23 Octa-Core MT6763-Chip, dieser stammt von 2017 und ist eher im Einsteigerbereich zu finden. Gigaset verbaut diesen aber bei einem Gerät von 2020/2021 und einem Preis von mehr als EUR 300,00. Auch das wirft Fragezeichen auf. Der Arbeitsspeicher von 4 GB RAM ist nun auch gerade noch so zu verkraften, der interne 64 GB Speicher lässt sich zum Glück via microSD-Karte erweitern.

Im Alltag ist das Gigaset GX290 plus dann auch nicht gerade ein Rennwagen, mehr so ein gemütlicher Sonntagsfahrer. Alles ist ein wenig langsamer als bei der Konkurrenz, hin und wieder ruckelt es auch mal ganz gerne. Teilweise scheint das System auch etwas überfordert zu sein, denn selbst das Entsperren mittels Fingerabdrucksensor dauert länger als gewohnt.

Wieder aber sei gesagt, wie reden hier von einem Outdoor-Smartphone, bei dem andere Werte wichtiger sind als pure Leistung. Schön wäre natürlich, wenn man beides hätte, doch das geht eben nicht zu diesem Preis. Alles in allem bietet das Gerät die Leistung, die man von einem Einsteiger-Gerät (mehr ist es wegen des verbauten SoC eben auch nicht) erwartet.

Gigaset GX290 plus

Lautsprecher

Zu den auf der Rückseite verbauten Lautsprechern gibt es nicht viel zu sagen. Klanglich enttäuschend neigen sie eher zum verzerren und scheppern, das hört sich nicht wirklich gut an. Musik hören oder Videos ansehen, dafür solltet ihr dann lieber Kopfhörer verwenden, da habt ihr dann deutlich mehr von.

Akku

Der Akku ist natürlich das „Totschlag-Argument“ des Gerätes. Es gibt nicht viele Smartphones, die mit einem 6.200 mAh Akku glänzen können. Aber als Outdoor-Smartphone ist es natürlich sinnvoll, dass der Akku größer ist, falls man doch mal 2 Tage nicht an Strom kommt. Gigaset hat dem Gerät auch eine Ladebegrenzung von 90 Prozent eingestellt, um die Lebensdauer zu erhöhen. Sollten andere Hersteller vielleicht auch mal in Betracht ziehen.

Leider lässt sich der riesige Akku nicht besonders schnell aufladen, mit dem mitgelieferten Ladegerät mit USB Typ C und 9V / 2A (also 18 Watt) dauert eine Vollladung rund drei Stunden. Was aber überrascht, man kann das Gerät auch kabellos aufladen, das dauert aber noch länger, denn hier kann man nur mit maximal 15 Watt laden. Doch wenn der Akku mal voll ist, dann hält er auch gefühlt ewig durch.

Gigaset verspricht 600 Stunden Stand-by, 50 Stunden Gesprächszeit oder 100 Stunden Musikwiedergabe – Werte, die beeindrucken. Bei normaler Nutzung sind dann 3 Tage drin, wenn man es ruhig angeht und nicht alle Nase lang auf das Display guckt, sollten teilweise sogar 4 bis 5 Tage drin sein. Also ein Akku, wie man sich sonst in jedem anderen Gerät wünschen würde.

Fazit

Kaufen – ja oder nein? Für Handwerker oder Outdoor-Fans, die auf ein robustes Telefon mit langer Akkulaufzeit schwören, ist das Gigaset GX290 plus sicherlich ein Gerät, welches man im Auge haben sollte. Selbst Dual-SIM-Funktion, das Radio und eine 3,5 mm Klinke dürften ihre Fans finden.

Gefühlt scheint man im Outdoor-Urlaub oder in der freien Natur mit dem Gerät bestens versorgt zu sein, ohne Angst haben zu müssen, dass etwas zu Bruch geht. Schwer und solide ist das Gerät und die Zertifizierungen zum Schutz vor Wasser und Schmutz nehmen einem die Angst vor Stürzen oder Wasser.

Wer allerdings viel mit dem Smartphone fotografiert und schnell unterwegs sein will, für den dürfte das Gerät nicht zur Wahl stehen, damit werdet ihr dann nicht glücklich. Hier solltet ihr euch dann eher bei der Konkurrenz umsehen.

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