Telegram liefert Nutzerdaten an deutsche Behörden

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Quelle: Telegram Messenger LLP

Telegram hatte erst vor wenigen Tagen eine Umfrage in seiner App unter den Nutzern gemacht, ob man Daten an die deutschen Behörden weiterleiten solle. Ich weiß jetzt nicht, ob das Votum der User ein klares JA dazu war (39 Prozent waren dafür), aber jedenfalls liefert Telegram nun Nutzerdaten an deutsche Sicherheitsbehörden.

Wie nun berichtet wird, hatte das Bundeskriminalamt 202 Bestandsdatenanfragen an Telegram übermittelt. Der Messengerdienst hatte davon 64 beantwortet und in 25 Fällen Nutzerdaten an das BKA übermittelt.

Bisher feierte Telegram sich ja damit, dass man keine Nutzerdaten an Behören weitergeben würde. Deshalb ist der Messengerdienst ja auch in bestimmten Kreisen so beliebt. Doch man sieht, dass auch Telegram nicht über dem Gesetz steht und dann in einigen Fällen klein beigeben muss.

Ferner gab es auch von den deutschen Behören die Bitte, bestimmte Inhalte auf Telegram zu löschen. Auch hier gab man mehreren hundert Löschbitten dann am Ende nach.

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10 Kommentare

  1. Es gibt keine Zensur; „Bitte löschen Sie diese Beiträge oder wir werden Telegram in Deutschland oder sogar der EU verbieten.“
    Bin ich froh, dass die Bundesregierung das Grundgesetz hochhält und von Androhungen mit Zensur absieht.

  2. Mich würde interessieren was für Daten und von wem sie Daten übermittelt haben und aus welchem Grund.
    Ich würde mich freuen wenn Journalismus aufhören könnte zu behaupten und konkrete Fakten liefern könnte. Das wäre sehr lieb. Danke
    Dann hören nämlich die endlosen Diskussionen auf wie es verstanden wurde.

    1. Exakt!
      Lieber Herr Schmidt, Bitte legen Sie ihre Nachweise vor für die Behauptung Telegram hätte Daten weitergegeben. „Wie nun berichtet wird…“
      WER berichtet WAS? Wo sind die Nachweise??

  3. Eine Zensur findet nicht statt, „löschen sie gefälligst diese Beiträge oder wir verbieten Telegram in Deutschland oder gar der EU.“
    Bin ich froh dass die Regierung in Deutschland sich an das Grundgesetz hält und nicht mit Zensur droht.

  4. Nachtrag:
    Auch die 39% stimmen nicht.

    39% OPTION 1: Keine Änderungen. IP-Adressen und Telefonnummern von Terrorverdächtigen darf Telegram weiterhin nur aufgrund einer Gerichtsentscheidung weitergeben. Diese Option ist bereits in der aktuellen Datenschutzerklärung von Telegram enthalten.

    20% OPTION 2: Auf Anfrage der deutschen Polizeibehörden darf Telegram IP-Adressen und Telefonnummern von Verdächtigen schwerer Straftaten offenlegen, auch wenn diese nicht durch eine Gerichtsentscheidung gestützt ist. Diese Option wäre, sofern sie Zustimmung findet, komplett neu für Telegram und erfordert deswegen eine Änderung unserer Datenschutzerklärung für Nutzer aus Deutschland.

    37% OPTION 3: Unter keinen Umständen darf Telegram Nutzerinformationen weitergeben, inkl. IP-Adressen und Telefonnummern von Terrorverdächtigen. Wenn diese Option unterstützt wird, ändert Telegram seine Datenstruktur und die Datenschutzerklärung für Nutzer aus Deutschland.

    4% ich enthalte mich / nicht aus DE

  5. Die wichtigste Information wurde hier (bewusst (?) ) ausgelassen.

    Der springende Punkt ist nämlich, ob die Anfragen des BKA mit oder ohne Gerichtsbeschluss erfolgten. Mit Gerichtsbeschluss kann die Firma hinter Telegram tatsächlich wenig dagegen tun.

    Bitte um Nachtrag!

    1. Das ein Gerichtsbeschluss für die Erlangung der Daten vorliegen muss, steht außer Frage. Dennoch, die Bude sind in einem Emirat und da könnte man locker drauf pfeifen, ob da Deutschland Daten haben will oder nicht, in den vergangenen Jahren hatte Telegram nicht einmal eine zustellungsfähige Adresse.
      Das sie nun dennoch Daten rausgegeben haben, liegt daran, dass recht offen damit gedroht wurde, den Messenger in Deutschland und Europa zu verbieten, samt der dazugehörigen Strukturen.
      Zweitens feierte sich Telegram immer sehr protzig damit, dass man eben nicht mit Behörden zusammenarbeitet und auf keinen Fall Daten herausgibt. Und hier wurde nun der Gegenbeweis erbracht, dass Telegram doch Daten rausgibt. Und wir alle wissen ja, wer ja extra den Messenger aus diesen Gründen nutzt/genutzt hat – und daher hat Telegram doch gerade dort ein deutlich Credibility verloren und sorgt für ein wenig Angst unter einer gewissen Zielgruppe der Telegram-User.

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