Mobilfunkmessung neu gedacht: Bundesnetzagentur setzt auf neue Qualitätserfassung

Funkmast
Foto von RP M auf Unsplash

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Die Mobilfunkversorgung in Deutschland wird künftig präziser und realitätsnäher gemessen. Die Bundesnetzagentur hat ein modernisiertes Verfahren eingeführt, das die Netzqualität erstmals aus Sicht der Endnutzer analysiert – mit echten Smartphones statt klassischer Messgeräte.

Warum alte Methoden nicht mehr reichen

Bisher setzte die Bundesnetzagentur bei der Bewertung der Mobilfunkverfügbarkeit hauptsächlich auf Signalstärkenmessungen durch spezielle Scanning-Geräte. Diese liefern zwar technische Werte, sagen aber wenig über die tatsächliche Nutzererfahrung aus. Wie schnell lädt eine Webseite? Ist ein Videocall stabil? Solche Alltagsfragen blieben bisher außen vor.

Mit dem neuen Ansatz will die Behörde genau diese Lücke schließen. Anstatt nur die Stärke des Empfangssignals zu erfassen, kommen nun acht gleichartige Smartphones zum Einsatz. Sie sind mit identischer Software ausgestattet und messen während Fahrten durch festgelegte Regionen sowohl die Sprachqualität als auch die Geschwindigkeit im mobilen Datennetz.

So funktioniert die neue Mobilfunk-Messung

Bei den Testfahrten werden vier Geräte ausschließlich für die Prüfung der Sprachkommunikation genutzt. Sie analysieren beispielsweise Gesprächsqualität, Einbrüche oder Verbindungsabbrüche. Die anderen vier Smartphones widmen sich den Datenraten – und zwar getrennt nach den Anbietern Telekom, Vodafone, O2 und 1&1.

Die gesammelten Informationen werden über eine cloudbasierte Plattform zentral verwaltet. Dadurch ist eine Echtzeit-Auswertung möglich, und die Ergebnisse lassen sich jederzeit nachvollziehen. Klaus Müller, Leiter der Bundesnetzagentur, betonte dazu: „Unser Ziel ist es, die Netzqualität so abzubilden, wie sie die Menschen tatsächlich erleben.“

Offenes System für Länder und Kommunen

Das neue Konzept ist nicht exklusiv für die Bundesbehörde reserviert. Auch Bundesländer, Städte, Gemeinden sowie externe Dienstleister können das System nutzen. Dafür hat die Bundesnetzagentur klare Mindeststandards definiert, damit alle Ergebnisse miteinander vergleichbar bleiben. Dies soll helfen, Engpässe schneller zu erkennen und gezielt Maßnahmen einzuleiten.

Zukünftige Erweiterungen: Rucksackmessung & Innenraum-Analyse

Ein weiterer Meilenstein ist bereits in Planung: Ein tragbares Rucksack-System, das auch in schwer zugänglichen Gegenden oder innerhalb von Gebäuden eingesetzt werden kann. Damit sollen künftig auch Bereiche untersucht werden, die bislang kaum oder gar nicht erfasst wurden – etwa in Tiefgaragen, Aufzügen oder ländlichen Zentren ohne Straßenanschluss.

Zusätzlich ist vorgesehen, Messungen entlang von Flüssen und Kanälen durchzuführen. Solche Routen sind besonders für den öffentlichen Nahverkehr oder Lieferdienste relevant.

Teil eines größeren Ziels: Die Gigabitstrategie 2022

Dieses moderne Messkonzept ist fester Bestandteil der Gigabitstrategie der Bundesregierung aus dem Jahr 2022. Ziel ist es, bis Ende des Jahrzehnts flächendeckend leistungsfähige Mobilfunk- und Breitbandnetze anzubieten. Mit einer datenbasierten, nutzerorientierten Herangehensweise legt die Bundesnetzagentur jetzt die Grundlage dafür.


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